„Das ist unsere Chance!“
Was lange währt, soll gut werden: Nach mehreren Versuchen, das schnelle Internet via Glasfaserkabel nach Simonsberg zu holen, soll jetzt ein weiteres Mal Anlauf genommen werden. Während der Gemeinderat sich seit langem einig ist, dass die Zukunft der Gemeinde vom Anschluss an die moderne Technik abhängt, gilt es nun, die Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. „Die Anbindung an das Breitbandnetz ist für uns alle von existenzieller Bedeutung“, ist sich Bürgermeisterin Angela Feddersen sicher. Damit Schwung in die Angelegenheit kommt, hat die Gemeinde Rückstellungen im Haushalt eingeplant, um den Netzausbau voranzutreiben.
„Viele der ortsansässigen Unternehmen kämpfen alltäglich mit den Problemen, die ein langsames Internet für sie bedeutet, speziell wenn sie große Datenmengen übertragen müssen. Jeder, der schulpflichtige Kinder hat, weiß, dass ein stabiler Netzanschluss für die Erledigung von Hausaufgaben inzwischen elementar ist. Ganz zu schweigen von den Freizeitaktivitäten der Jugendlichen, die via Smartphone, Pad oder Computer immer mehr Raum einnehmen. Auch die Tourismusbranche muss Schritt halten“, sagt Angela Feddersen.
Schließlich wundere es heutzutage niemanden mehr, wenn Feriengäste „ohne Empfang“ am Urlaubsort genervt sind, da die Kinder quengeln, wenn sie ihre Kontakte in den sozialen Medien nicht mehr pflegen oder wie gewohnt störungsfrei online Videos sehen können. Laut Feddersen bekommen auch in Simonsberg das Arbeiten im Homeoffice und der Online-Handel einen immer wichtigeren Stellenwert. Darüber hinaus schreite die Entwicklung neuer, internetbasierter Technologien, wie in den Bereichen Telemedizin, HD-TV und Smart Home, rasant voran. „Zukünftig werden Immobilien, die ohne einen Glasfaseranschluss zum Verkauf oder zur Miete angeboten werden, die Ladenhüter auf dem Markt sein“, betont die Bürgermeisterin.
Gemeinsam mit der BürgerBreitbandNetz Gesellschaft (BBNG), die den Netzausbau verantworten wird, soll das moderne Glasfaserkabel flächendeckend in Simonsberg verlegt werden. „Erst wenn sich 68% der Haushalte solidarisch erklären, indem sie sich anschließen wollen und gleichzeitig mit dem Provider TNG Stadtnetz GmbH aus Kiel einen Vertrag abschließen, findet der Ausbau bei uns statt“, berichtet Feddersen. Der attraktive Infrastrukturzuschuss der Gemeinde, der bis zum 6. Oktober 2017 für jeden abgeschlossenen BBNG/TNG-Vertrag pro Hausanschluss gewährt wird, soll motivieren.
Derzeit nimmt das Projekt enorm an Fahrt auf: Die Gemeindevertreter haben persönlich Handzettel von Haus zu Haus verteilt, um die Bürger zu informieren. Am Dienstag, 22. August, findet um 19:00 Uhr im Kirchspielskrug, Dorfstr. 33, eine öffentliche Auftaktveranstaltung der Gemeinde, der BBNG und der TNG statt und im Anschluss können an diversen Terminen Beratungsgespräche geführt und die Verträge gezeichnet werden. Die Orte und Zeiten sind per Aushang bekanntgegeben worden. „Es geht um uns alle. Das ist unsere Chance. Wir müssen sie ergreifen, sonst fährt der Zug an uns vorbei“, sagt Angela Feddersen.