2. Informations-Abend

Das Interesse der Simonsberger am Glasfasernetzausbau ist enorm. Gut 150 Gäste fanden sich zur ersten Informationsveranstaltung am 22. August im Kirchspielskrug ein. Der Andrang war so groß, dass einige Bürger der Präsentation von ihrem Platz aus nicht folgen konnten oder sogar keinen Zutritt mehr fanden. Die Gemeindevertretung hat sich daher entschlossen, gemeinsam mit der BürgerBreitbandNetz Gesellschaft (BBNG), die für den Ausbau des Glasfasernetzes verantwortlich ist, und dem Diensteanbieter TNG Stadtnetz GmbH, einen zweiten Informationsabend am Freitag, 15.09.2017, um 19:00 Uhr, in der Mehrzweckhalle Simonsberg, Hauptstr. 18, zu veranstalten.

„Es erhalten damit auch diejenigen, die Gelegenheit sich umfassend zu informieren, die zum ersten Termin verhindert waren“, erklärt Sabine Birkigt, Prokuristin der BBNG. Zwar haben in der seit dreieinhalb Wochen laufenden Zeichnungsfrist bereits über 160 Simonsberger einen Grundstücksnutzungsvertrag mit der BBNG und einen Vertrag mit dem Provider TNG abgeschlossen. Damit die Finanzierung steht und mit den Planungen zum Ausbau begonnen werden kann, müssen jedoch mindestens 313 Haushalte dabei sein wollen, was einer Anschlussquote von 68% entspricht.

„Es gilt jetzt, in der Vorvermarktungsphase, die Quote zu erreichen. Dafür ist es wichtig, sich zu informieren. Ich wünsche mir, dass viele Simonsberger das Angebot wahrnehmen und zur zweiten Informationsveranstaltung kommen werden“, so Sabine Birkigt. Die Termine, der noch bis zum 6. Oktober 2017 laufenden individuellen Beratungsgespräche, können den vor Ort aufgestellten Infotafeln, den Webseiten der BBNG und der Gemeinde Simonsberg, der regionalen Presse und den Unterlagen, die an die Haushalte verteilt wurden, entnommen werden.

Start der Beratungsphase in Simonsberg

Bereits den ersten Beratungstermin im Feuerwehrgerätehaus, der im Anschluss an die Auftaktveranstaltung stattfand, nutzten zahlreiche Simonsberger Bürger, um den Grundstücksnutzungsvertrag mit der BBNG und den Vertrag mit dem Diensteanbieter TNG Stadtnetz GmbH aus Kiel zu unterzeichnen. An sieben Tischen waren die Teams der beiden Unternehmen fast durchgehend damit beschäftigt, die Vertragsmodalitäten zu erläutern, Formulare auszufüllen, zu drucken und zu kopieren. Hin und wieder schauten Bürger vorbei, um die bereits von ihnen vorausgefüllten Unterlagen abzugeben. „Es läuft gut an. Wir freuen uns über die positive Resonanz. Dieser Anfang stimmt uns optimistisch“, sagt Sabine Birkigt, Prokuristin der BBNG. „Aus ganz Deutschland rufen die Besitzer von Ferienwohnungen in Simonsberg bei uns im Büro an. Sie lassen sich die Unterlagen zuschicken. Das ist der guten Vorarbeit durch die Gemeindevertretung zu verdanken. Die aktuellen Anschlusszahlen werden wir zeitnah auf der Homepage der BBNG veröffentlichen und dann stetig aktualisieren“, berichtet Nancy Jürgensen, kaufmännische Assistentin der BBNG.

Stimmen der Bürger
Rainer Schmitz erklärt: „Ich habe bereits über LTE einen guten Internetanschluss, allerdings mit begrenzter Bandbreite“. Er ist davon überzeugt, dass sich mit einem Glasfaseranschluss der Empfang entscheidend verbessern wird. „Mit dem Anschluss bin ich für die Zukunft gerüstet.“

Für die Familie Asmussen war der Weg zum ersten Beratungstermin wichtig. Sie schließen sich gleich mit drei Haushalten an. „Wir haben in den nächsten Wochen keine Zeit, wollen aber unbedingt dabei sein, deswegen sind wir sofort hierhergekommen. Es gibt keine andere Möglichkeit, um mit der Zeit zu gehen. Wir drücken die Daumen, dass es dieses Mal für uns alle in Simonsberg klappt.“

Werner Schröder hat keinen Internetzugang, möchte aber mit seinem Telefon an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Seine zwei jungen Mieter hat er gleich mitgebracht. Er sagt: „Wer weiß, was noch kommt. Vielleicht kann ich mich ja auch noch damit anfreunden, das Internet zu nutzen.“

Als eine der ersten Interessenten hat Marlies Martens bei der BBNG angerufen, um sich über die Möglichkeiten zu informieren. Ihren Beratungstermin hat sie ebenfalls sofort wahrgenommen. Sie ist selbständig, hat einen Anschluss mit begrenztem Volumen und ärgert sich regelmäßig über Zuzahlungen, die bei Erreichen des Limits fällig werden. „Wir sind begeistert von der Möglichkeit, bald über schnelles Internet verfügen zu können. Außerdem ist es eine Wertsteigerung für unsere Immobilie. Wir hoffen sehr, dass alle mitmachen.“

Ihr Sohn Stephan Martens ergänzt: „Es sind ganz besonders die Kinder oder Enkel, die einen großen Nutzen aus dem Breitbandanschluss ziehen würden. Sie sind es auch, die den Leidensdruck auf die Eltern und Großeltern erhöhen können.“

Als ehemaliger Nutzer eines Glasfaseranschlusses an seinem bisherigen Wohnort weiß Matthias Iwersen die Vorteile klar einzuschätzen. Als „Zugereister“ ist er heute Mieter in Simonsberg und arbeitet im Homeoffice. „Ich möchte raus aus der Steinzeit, zurückkehren zu guten, modernen Zeiten. Der Rückschritt in die Kabeltechnik mit Hybridanschluss nervt, denn das Arbeiten ist hier für mich jetzt nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich. Außerdem ist das Angebot der TNG kostengünstiger, als das meines jetzigen Providers. Auch die störungsfreie Videotelefonie ist für uns wichtig, denn meine Tochter skyped mit Oma, die in Hamburg wohnt, und es ist lästig, wenn die Übertragung verpixelt abläuft.“

Für Pit Dunker, ebenfalls Mieter in Simonsberg, ist es selbstverständlich, dass er einen Vertrag mit dem Provider TNG abschließt, um in den Genuss des schnellen Internets zu kommen. „Ich nutze das Internet fürs Online-Banking und Shopping, aber auch, um Videos oder gebuchte Filme zu sehen. Mediatheken wie Netflix gehören zum Standard. Aber hier ist es so, dass man einen Film online kauft und der mittendrinnen abbricht, weil die Verbindung zu langsam ist. Dann zahlt man Geld für ein Produkt, das man nicht nutzen kann. Sehr ärgerlich!“

Volles Haus in Simonsberg!

Die Simonsberger wollen das schnelle Internet! Das konnte jeder miterleben, der sich am 22. August zur Informationsveranstaltung der BürgerBreitbandNetz Gesellschaft und des Diensteanbieters TNG Stadtnetz GmbH im Kirchspielskrug eingefunden hatte. Bereits eine knappe Stunde vor Veranstaltungsbeginn waren die meisten Stühle besetzt. Viele Interessenten, die keinen Sitzplatz mehr ergattern konnten, verfolgten den Vortrag aus dem Vorraum heraus oder standen an den Seiten. Gut 150 Gäste begrüßte Bürgermeisterin Angela Feddersen herzlich. Sie bat eindringlich darum, die jetzt gebotene Chance zu ergreifen und sich für den Glasfasernetzausbau einzusetzen. „Ich wünsche mir, dass wir das hinbekommen!“, lautet ihr Appell.

Im Anschluss folgten die Ausführungen von Sabine Birkigt, Prokuristin der BBNG, Kai Hansen, Bauleiter der BBNG, und Swenja Wettengel, Mitarbeiterin der TNG. Sie informierten die Anwesenden darüber, dass das Erreichen einer Anschlussquote von 68% aller Haushalte Voraussetzung für die Finanzierung des Netzausbaus ist. Das bedeutet, dass, ausgehend von 461 Haushalten in der Gemeinde, für mindestens 314 zunächst ein Grundstücksnutzungsvertrag mit der BBNG und ein Vertrag mit dem Provider TNG abgeschlossen sein müssen, bevor mit den Planungen zum Ausbau begonnen werden kann. Die Termine zu den Beratungsgesprächen können den vor Ort aufgestellten Infotafeln, den Webseiten der BBNG und der Gemeinde Simonsberg, der regionalen Presse und den Unterlagen, die an die Haushalte verteilt wurden, entnommen werden.

Als Gast berichtete Karen Hansen, Bürgermeisterin Horstedt, über den bereits umgesetzten Ausbau des Glasfasernetzes in ihrer Gemeinde. Annähernd 90% der Haushalte haben sich angeschlossen. „Wir waren eine Winterbaustelle. Auch dann, wenn mal eine Bodenrakete eingefroren war, lief der Ausbau weiter. Wir haben uns noch nie so darüber gefreut, dass jede Straße aufgerissen wurde. Und danach haben wir unsere Bürgersteige hübsch gemacht. Die Zusammenarbeit mit der BBNG, der TNG, dem Tiefbauer, dem Unternehmen, das die Glasfaser einbläst und der Firma, die die Hausanschlüsse umsetzt, war super. Gab es hier und dort Problemchen, wurden diese umgehend im persönlichen Gespräch gelöst. Dank der Glasfaser haben wir jetzt vollkommen andere Möglichkeiten. Wir sind alle begeistert“, so Karen Hansen.

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Simonsberger Fragen zu dem Projekt stellen, die seitens der Vertreter der BBNG und TNG beantwortet wurden. Die gute Stimmung unter den Anwesenden setzte sich nach dem offiziellen Teil fort: Gespräche wurden in Gruppen geführt, individuelle Fragen gestellt und erörtert, auch nutzen einige Bürger bereits direkt vor Ort die Gelegenheit, um ihre Verträge zu unterzeichnen.

Glasfaseranschluss in Simonsberg

„Das ist unsere Chance!“

Was lange währt, soll gut werden: Nach mehreren Versuchen, das schnelle Internet via Glasfaserkabel nach Simonsberg zu holen, soll jetzt ein weiteres Mal Anlauf genommen werden. Während der Gemeinderat sich seit langem einig ist, dass die Zukunft der Gemeinde vom Anschluss an die moderne Technik abhängt, gilt es nun, die Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. „Die Anbindung an das Breitbandnetz ist für uns alle von existenzieller Bedeutung“, ist sich Bürgermeisterin Angela Feddersen sicher. Damit Schwung in die Angelegenheit kommt, hat die Gemeinde Rückstellungen im Haushalt eingeplant, um den Netzausbau voranzutreiben.

„Viele der ortsansässigen Unternehmen kämpfen alltäglich mit den Problemen, die ein langsames Internet für sie bedeutet, speziell wenn sie große Datenmengen übertragen müssen. Jeder, der schulpflichtige Kinder hat, weiß, dass ein stabiler Netzanschluss für die Erledigung von Hausaufgaben inzwischen elementar ist. Ganz zu schweigen von den Freizeitaktivitäten der Jugendlichen, die via Smartphone, Pad oder Computer immer mehr Raum einnehmen. Auch die Tourismusbranche muss Schritt halten“, sagt Angela Feddersen.

Schließlich wundere es heutzutage niemanden mehr, wenn Feriengäste „ohne Empfang“ am Urlaubsort genervt sind, da die Kinder quengeln, wenn sie ihre Kontakte in den sozialen Medien nicht mehr pflegen oder wie gewohnt störungsfrei online Videos sehen können. Laut Feddersen bekommen auch in Simonsberg das Arbeiten im Homeoffice und der Online-Handel einen immer wichtigeren Stellenwert. Darüber hinaus schreite die Entwicklung neuer, internetbasierter Technologien, wie in den Bereichen Telemedizin, HD-TV und Smart Home, rasant voran. „Zukünftig werden Immobilien, die ohne einen Glasfaseranschluss zum Verkauf oder zur Miete angeboten werden, die Ladenhüter auf dem Markt sein“, betont die Bürgermeisterin.

Gemeinsam mit der BürgerBreitbandNetz Gesellschaft (BBNG), die den Netzausbau verantworten wird, soll das moderne Glasfaserkabel flächendeckend in Simonsberg verlegt werden. „Erst wenn sich 68% der Haushalte solidarisch erklären, indem sie sich anschließen wollen und gleichzeitig mit dem Provider TNG Stadtnetz GmbH aus Kiel einen Vertrag abschließen, findet der Ausbau bei uns statt“, berichtet Feddersen. Der attraktive Infrastrukturzuschuss der Gemeinde, der bis zum 6. Oktober 2017 für jeden abgeschlossenen BBNG/TNG-Vertrag pro Hausanschluss gewährt wird, soll motivieren.

Derzeit nimmt das Projekt enorm an Fahrt auf: Die Gemeindevertreter haben persönlich Handzettel von Haus zu Haus verteilt, um die Bürger zu informieren. Am Dienstag, 22. August, findet um 19:00 Uhr im Kirchspielskrug, Dorfstr. 33, eine öffentliche Auftaktveranstaltung der Gemeinde, der BBNG und der TNG statt und im Anschluss können an diversen Terminen Beratungsgespräche geführt und die Verträge gezeichnet werden. Die Orte und Zeiten sind per Aushang bekanntgegeben worden. „Es geht um uns alle. Das ist unsere Chance. Wir müssen sie ergreifen, sonst fährt der Zug an uns vorbei“, sagt Angela Feddersen.

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