Jetzt geht es richtig los!

Breitbandausbau in ländlichen Räumen stellt in allen Regionen Deutschlands eine extrem große Herausforderung dar. Glasfaser bis in jedes Haus war und ist noch immer mehr Zukunftsstrategie als kurzfristige Realität. Das Land Schleswig-Holstein hat als einziges Bundesland bisher diese Zielsetzung als Infrastrukturziel in seine Breitbandstrategie aufgenommen.

Im südlichen Nordfriesland verfügen bereits drei Gemeinden über ein Glasfasernetz der BürgerBreitbandNetz GmbH & Co. KG. Nun kann eine besondere Idee volle Fahrt aufnehmen:

Bürgerbeteiligung am Infrastrukturprojekt Breitbandausbau.

Die Nord-Ostsee Sparkasse und die Husumer Volksbank als regionale Kreditinstitute haben von Anfang an die Bedeutung des BBNG–Vorhabens für die wirtschaftliche Zukunft ebenso wie für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger hier vor Ort erkannt. Nun unterzeichnen sie gemeinsam mit der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) und der BBNG die Finanzierungsverträge.  Das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich als Bürge in namhafter Höhe an dem Finanzierungsrisiko und schafft hierdurch eine wichtige Voraussetzung für das Zustandekommen einer fundierten finanziellen Grundlage.

Damit wird ein Breitbandprojekt finanziert, dass zwar kommunal initiiert worden ist, aber rein privatwirtschaftlich als GmbH & Co. KG firmiert. Mit der Beteiligung von heute mehr als 1000 Gesellschaftern haben Bürgerinnen und Bürger den Grundstein für den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes gelegt. Mit der Errichtung des Netzes in drei Gemeinden hat die BBNG nachgewiesen, was das Netz kann und auf welch hohe Nachfrage es stößt. Mit der Unterzeichnung der Finanzierungsverträge beweisen nun die Banken, ihr Zutrauen in das Projekt und seine Umsetzung. Ein Projekt, das die Zukunft der gesamten Region nachhaltig bestimmen wird.

„Der Zugang zu schnellen Internetverbindungen rückt für viele Bürgerinnen und Bürger in der Region mit dem heutigen Tag spürbar näher“,

erklärte der Vorstandsvorsitzende der IB.SH Erk Westermann-Lammers, „wir freuen uns, dass wir dies gemeinsam mit den regionalen Hausbanken ermöglichen können.“ Die IB.SH fördert den Breitbandausbau im südlichen Nordfriesland mit einem IB.SH-Förderdarlehen Breitband. In einer ersten Tranche werden jetzt  1,1 Mio. EURO ausgezahlt.

Die Finanzierungsverträge haben zum Gegenstand: Baumaßnahmen in Höhe von knapp 30 Mio. EURO.  Mit diesen Finanzierungsverträgen erhält  die BBNG die Möglichkeit nach Löwenstedt, Sollwitt und Behrendorf, weitere 9.000 Haushalte mit dem schnellsten Internet im südlichen Nordfriesland zu versorgen. Von Norstedt bis nach Garding werden weitere 19 Gemeinden in den nächsten 36 Monaten Gelegenheit bekommen, über eine wirklich zukunftsweisende Internetanbindung zu verfügen.

Dieses Netz bringt nicht nur verbindlich 50M Bit/s oder 100 Mbit/s – es macht bereits heute Anschlüsse mit einer Leistung von 1 GigaBit/s und mehr möglich. Die BBNG bringt das schnellste Internet in die Gemeinden der Ämter Eiderstedt, Nordsee- Treene und Viöl , nach Tönning sowie ins Gewerbegebiet Ost in Husum und nach Schobüll.

Schon jetzt haben die Bagger Norstedt erreicht. Die Trasse entlang der B200 zwischen Viöl und Olderup wird in wenigen Tagen fertig gestellt sein. Die erste Tranche der von den Banken bereitgestellten Mittel wird schon bald Gemeinden, die  heute noch schlecht versorgt sind, wie Norstedt, Olderup, Arlewatt und Horstedt großen Nutzen bringen.

Die Unterstützung der finanzierenden Banken und des Landes machen  es möglich, dass Nordfriesland von vielen ländlichen Räumen Deutschlands beneidet wird, weil hier der Anschluss an die digitale Zukunft geschaffen wird.

Teilnehmer:

Nord- Ostsee Sparkasse:        Enno Körtke ( Vorstand), Rolf Andresen (Kompetenzcenter Erneuerbare Energien)

Husumer Volksbank:              Eckhard Rave (Vorstand), Ocke Rickertsen (Bereichsleiter Firmenkunden)

Investitionsbank                     Erk Westermann- Lammers (Vorstandsvorsitzender),
Schleswig-Holstein:                Dr. Joachim Keck (Bereichsleiter Kommunalkunden)

Wirtschaftsministerium
Schleswig- Holstein:               Michael Kopp (stv. Referatsleiter)

Bürgschaftsbank
Schleswig-Holstein:                Robert Baer (Abteilungsleiter und Prokurist)

BürgerBreitbandNetz
GmbH & Co. KG:                 Ute Gabriel – Boucsein (Geschäftsführerin), Ole Singelmann (Aufsichtsratsvorsitzender), Sabine Birkigt (kfm. Leitung)

Alle Bildrechte liegen bei der BBNG.

Über Uns

Warum braucht unser südliches Nordfriesland die BürgerBreitbandNetz GmbH & Co.KG und das Engagement unserer Bürger als Gesellschafter?

Deutschland steht weltweit für enorme Wirtschaftskraft, leistungsfähige Fachkräfte, Hochtechnologie und nicht zuletzt für schnelles Fahren auf unseren Autobahnen. Auf diesen Ruf sind die Deutschen stolz. Dieser Ruf ist ein wesentliches Merkmal des Selbstbildes und des Selbstverständnisses unserer Bevölkerung.

Schon bald könnte es sein, dass dieses Image Einbußen nehmen wird.

Weltweit wird am Aufbau der immer leistungsfähigeren Datenautobahnen gearbeitet und für ein weit verzweigtes Anschlusssystem gesorgt.

Da würde es doch international auf vollkommenes Unverständnis stoßen, wenn ausgerechnet in Deutschland – im Land der Autobahnen – der Anschluss an die Datenautobahn nicht gelingen sollte.

Die Staus an den Anschlussstellen zur Datenautobahn bilden sich im Gegensatz zu den Staus auf den konventionellen Autobahnen nicht im Umkreis der Ballungszentren sondern in den ländlichen Regionen. In allen deutschen Großstädten und den näheren Umkreisen steht (bald) ein leistungsstarkes Netz zur Verfügung. Alle ländlichen Regionen hingegen, so auch das südliche Nordfriesland, werden mehr oder weniger in der Entwicklung vom High-Speed-Web abgeschottet. Warum ist das so?

Die einfache Antwort: es rechnet sich nicht für die großen Anbieter, ein flächendeckendes Netz in wenig dicht bewohnten Gebieten aufzubauen.

Mit der Liberalisierung der Grundversorgung und damit der Privatisierung der entsprechenden Versorger unterliegen diese Unternehmen, wie z.B. die Telekom, anderen marktnotwendigen Zielsetzungen. Mit anderen Worten: ein Aufbau eines schnellen Netzes im südlichen Nordfriesland ist für große Anbieter nicht attraktiv, weil es nicht rentabel genug ist. In unserer Region wie auch in vielen anderen Regionen Deutschlands haben sich die Kommunen in den letzten Jahren überlegt, wie man sich dieser Herausforderung am besten stellen kann. Es ist keine Frage: eine Region, die nicht bald Anschluss an das schnelle weltweite Datennetz findet, hat keine Zukunft.

Die Ämter Eiderstedt, Nordsee-Treene und Viöl haben sich gemeinsam mit den Städten Husum und Tönning zur Gründung einer Bürgergesellschaft entschieden, die sich das Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit einem Breitbandnetz gesetzt hat.

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