Ausbau in Haselund beendet

294 Hausanschlüsse galt es für die BBNG in Haselund zu installieren. Jetzt, nachdem auch der letzte Anschluss Anfang des Jahres in Betrieb gehen konnte, heißt es für die Gemeinde: Ausbau komplett beendet!

Bürgermeister Jan Thormählen ist zufrieden mit dem Projektverlauf: „Dafür, dass es eine so große Baumaßnahme für uns war, ist das Ganze schlank vonstattengegangen. Das Tiefbauunternehmen Feddersen aus Leck hat sich durchweg gut präsentiert. Die Zusammenarbeit mit unserem Gemeindearbeiter, Volker Poschkamp, lief super. Für jedes Problem konnte auf kurzem Dienstweg zügig eine Lösung gefunden werden.“ Für Thormählen ist der Breitbandausbau bis in jedes Gebäude äußerst wichtig: „Wir sind nicht nur Schulstandort sondern haben auch viele Gewerbetreibende in der Gemeinde.“

Extrem wichtig: Zwei Mal kurz Zeit haben!

Nachdem im vergangenen Jahr direkt nach Ostern die Bagger in Haselund angerollt kamen, die Tiefbau- und Faserarbeiten vor Oktober bereits abgeschlossen werden konnten, erhielten die beauftragten Mitarbeiter am Ende zu einzelnen Immobilien erst mit großer Zeitverzögerung den Zutritt für die letzten Installationsarbeiten gewährt. Christopher Spielhagen, Bauleiter der BBNG, hierzu: „Wir müssen zwei Mal während des Ausbaus Kontakt zum Hauseigentümer oder seinem Vertreter bekommen. Beim ersten Termin wird festgelegt, wohin der Tiefbauer das Leerrohr verlegen soll und beim zweiten muss der Monteur, der das Glasfaserkabel verlegt, für kurze Zeit ins Gebäude, um die Anschlussdose zu installieren. Das ist extrem wichtig für uns. Denn erst nach Beendigung aller Faserarbeiten, kann die gesamte Baumaßnahme von uns final abgerechnet werden.“

Ohne Engagement geht nichts

Für Olaf Hasselbusch, wohnhaft in Haselund, ist die Versorgung der ländlichen Region mit einem flächendeckenden Breitbandnetz und einem Anschluss bis in jedes Haus eine Herzensangelegenheit. Der gelernte Fernmeldetechniker ist seit den Anfängen der BBNG im Regionalforum Mitglied, setzt sich persönlich ein und begleitet die Vorvermarktung in allen Gemeinden des Amtes Viöl mit hohem zeitlichem Engagement. „Es ist das wichtigste Thema in der Region, davon bin ich überzeugt“, begründet er seine ehrenamtliche Unterstützung. „Und auch für die fünf Grundstückseigentümer im Neubaugebiet in der Brooker Straße gilt jetzt das Angebot, dass sie sich an das Glasfasernetz anschließen lassen können.“

Tiefbauarbeiten wieder aufgenommen

Nachdem beim Tiefbau in Viöl wetterbedingt eine Zwangspause eingelegt werden musste – es war nicht nur Frost im Boden auch war der Untergrund wegen heftiger Regenfälle stark gesättigt – geht es seit Anfang der Woche endlich weiter. Die Teams der Firmen Feddersen aus Leck und Oellrich aus Hemmoor sind wieder vor Ort im Einsatz. Sie verlegen die Leerrohre sowohl in den Straßenzügen als auch für den jeweiligen Hausanschluss der zukünftigen Nutzer des Glasfaser-Anschlusses der BBNG.

„Insgesamt sind über 30 Kilometer Strecke für mehr als 500 Hausanschlüsse in Viöl zu bauen. Davon sind derzeit rund 200 Anschlüsse gelegt. Bei gut 100 Haushalten konnte der Anschluss bereits in Betrieb genommen werden. Wir arbeiten parallel mit den Unternehmen, die die Lichtwellenleitungen in die Leerrohre einblasen und zum Abschluss die Verkabelung im Haus vornehmen“, erklärt BBNG-Bauleiter Kai Hansen.

Dabei verlangen die Gegebenheiten in der Gemeinde Viöl mit diversen verschiedenen Oberflächen den Tiefbaufirmen einiges ab. „Provisorisch von uns mit Schotter aufgefüllte Flächen werden wir wahrscheinlich in den kommenden 14 Tagen abschließend asphaltieren können“, bestätigt Dennis Elbert, Vorarbeiter der Firma Feddersen.

Bleibt die Wetterlage konstant, sollen die Tiefbauer innerhalb der kommenden sechs Wochen ihre Arbeiten abschließen. „Wir kalkulieren in unserer Planung mit Ende April, Anfang Mai“, so Kai Hansen.

Noch nicht dabei? Jetzt handeln!

Es gilt übrigens nach wie vor: Wer es in Viöl bislang versäumt hat, sich für einen Anschluss zu entscheiden, sollte umgehend handeln. Denn sind die Bautrupps nicht mehr vor Ort im Einsatz und müssen für einen „Nachzügler“ extra mit Mitarbeitern und Material anreisen, verteuert sich der Bau eines Hausanschlusses, auch aufgrund dessen, auf ca. 3.500 Euro.

Künftig ohne Bürgerbeteiligung

Breitband-Gesellschaft im Süden Nordfrieslands erhofft sich dadurch neuen Schub / Kommunen sollen sich stärker einbringen.

NORDFRIESLAND Irgendwann nach Ostern – wenn der Frost endgültig aus dem Boden ist – rollen die Bagger an. Dann will die Bürger-Breit-band-Netz-Gesellschaft (BBNG) zwei weitere Gemeinden mit Glasfaser ausbauen. Künftig haben dann auch Bürger und Betriebe in Simonsberg und Uelvesbüll Zugriff auf superschnelles Internet – ebenso wie jene in zwölf Kommunen im südlichen Nordfriesland, in denen die BBNG das Tor zur digitalen Welt bereits ganz weit aufgestoßen hat. Sechs weitere Gemeinden stehen zudem ganz oben auf der Liste.

„Wir haben derzeit ein Invest von knapp zwölf Millionen Euro“ – Ute Gabriel- Boucsein | BBNG Geschäftsführerin

Ehe jedoch die weitere Breitband-Vermarktung forciert wird, möchte die BBNG in Person von Geschäftsführerin Ute Gabriel-Boucsein und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ole Singelmann die Bürger-Gesellschaft neu aufgestellt wissen. Für die Gesellschafterversammlung am 20. März schlagen sie vor, die Konstruktion der Gesellschaft zu modifizieren. „Wir wollen die Bürgerbeteiligung durch kommunale Beteiligungen ersetzen“, erläutert Singelmann. Und Gabriel-Boucsein sagt: „Wenn etwas nicht mehr funktioniert, muss man es ändern.“

Die Bürger-Breitband-Netz-Gesellschaft war im Jahr 2012 gegründet worden, um mit 25-prozentiger Beteiligung der Kommunen in den Ämtern Viöl, Nordsee-Treene und Eiderstedt sowie in den Städten Husum, Tönning und Friedrichstadt ein Glasfasernetz auszubauen – solidarisch und flächendeckend für insgesamt 59 Gemeinden bzw. Ortsteile im südlichen Nordfriesland. Gestartet war die zwölf Mitarbeiter zählende BBNG mit einem Kapital von 747000 Euro. „Zurzeit haben wir ein Invest von knapp zwölf Millionen Euro“, so die Geschäftsführerin.

Inzwischen hat die Gesellschaft dank Bürgerbeteiligung – neben den Anschlusskosten ist ein Gesellschaftsanteil von rund 1000 Euro zuzahlen, der sich verzinst – mittlerweile 2050 Gesellschafter. Dies ist für die BBNG Fluch und Segen zugleich. Denn die zunächst sinnvolle Lösung, Bürger zu beteiligen, hat sich inzwischen zum Hemmschuh entwickelt. Aufgrund rechtlicher Änderungen muss im Sinne des Kleinanlegerschutzgesetzes viel Zeit, Kraft und Geld in dieses Modell investiert werden – bis hin zu einem Verkaufsprospekt, der bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hinterlegt ist.

Auch hat sich die Wettbewerbssituation im Laufe der Jahre verändert, so dass die Zeichnung eines Gesellschafteranteils eher hinderlich ist bei der Vermarktung. Und: Nachdem einige Kommunen in guter Absicht für anschlusswillige Einwohner Zuschüsse in variierender Höhe aufgelegt haben, zögerten viele Einwohner in der Hoffnung, dass die Gemeinde den Gesellschaftsanteil in voller Höhe übernimmt. Denn zurzeit sind noch Anschlussquoten vorgegeben, damit einzelne Gemeinden in den Genuss des superschnellen Internets kommen. Und die sind nicht überall leicht zu erfüllen.

Den Webfehler im Konstrukt mit einem Strauß von Problemen möchten die BBNG-Verantwortlichen nun– vorbehaltlich der Zustimmung der Gesellschafterversammlung – auf einen Schlag lösen. Dazu soll die Bürgerbeteiligung wegfallen und das damit fehlende Kapital durch erhöhte kommunale Beteiligungen ersetzt werden. Insgesamt stehen 8,5 Millionen Euro in Rede, die – je nach Baufortschritt – Zug um Zug fällig werden. 3,5 Millionen Euro sind bereits von den Ämtern Nordsee-Treene Viöl avisiert. „Wir versuchen jetzt, Ballast loszuwerden und das Eigenkapital auf anderem Weg zu erhalten, um damit Fremdkapital aufzunehmen und dann beschleunigt bauen zu können“, skizziert Singelmann den Weg.

„Glasfaser-Netze bauen können wir hervorragend“ – Ole Singelmann | Aufsichtsrats-Vorsitzender

Nach dem Ausbau von 20 Gemeinden werde das BBNG-Netz tragfähig sein, erwartet Gabriel-Boucsein. Kann der angepeilte Schritt vollzogen werden, gibt es keine Bürgerbeteiligung und neuen Gesellschafter mehr, aber ausreichend Eigenkapital für verlässlichere Planungen und eine leichtere Vermarktung der Glasfaser-Anschlüsse. Ein Anschluss wird dann für jeden einmalig 199 Euro kosten – ganz unabhängig von der jeweiligen Anschlussquote. So möchte die BBNG auch in jenen Gemeinden punkten, in denen sich die Vorvermarktung zuletzt eher schleppte. In Hattstedt und Wobbenbüll sind denn auch für gleich nach Ostern neue Auftaktveranstaltungen geplant.

 

Künftig ohne Bürgerbeteiligung
sh:z/Husumer Nachrichten, 06.03.2018, Text Jörg von Berg

Wetterlage erschwert Bauarbeiten

Nachdem die Tiefbauarbeiten zunächst wegen des Kälteeinbruchs ruhen mussten, da in den gefrorenen Böden kein baggern möglich war, erschwert jetzt das feuchte Wetter mit heftigen Regenfällen die Erdarbeiten.

Kai Hansen, Bauleiter der BBNG, hierzu: „Wir haben letzte Woche versucht, die Arbeiten wieder aufzunehmen. Leider ist der Boden vom Regen und vom Schnee derart gesättigt, dass es nicht möglich ist, auf 60 Zentimeter zu graben. Zwar haben wir keinen Frost mehr, bei Dauerregen, wie wir ihn jetzt erleben, ist jedoch der Untergrund aufgeweicht und wir können weder schweres Gerät einsetzen noch auf langen Strecken ausschachten.“

Um weiter voranzukommen, wurde der Schwerpunkt auf den Ausbau der Hausanschlüsse verlegt, da diese Erdarbeiten meist in nur kurzen Abschnitten vonstattengehen und somit flexibel und kurzfristig auf regenfreie Phasen reagiert werden kann.

„Wir hoffen, dass sich die Wetterlage beruhigen wird, damit wir in Kürze wieder mit voller Besetzung in Viöl antreten können“, betont Kai Hansen.

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